Bodenschutz und qualitätsgesicherte Feinerschließung stehen in direktem Zusammenhang. Nur gerade verlaufende Feinerschließungslinien garantieren eine Minimierung der Bestandesschäden. Die Parallelität der Feinerschließung (ausgenommen konvexe Hänge im Übergangsgelände bzw. Seillinien im Seilgelände) in großen Erschließungseinheiten ist Voraussetzung für eine effiziente Umsetzung von Forstbetriebsarbeiten und einen optimalen Erschließungsgrad
Der Begriff Richtlaser
steht für eine Weiterentwicklung im Einsatz von Lasertechnologien. In der
Bauwirtschaft kommt die Lasertechnik in vielfacher Weise zum Einsatz. Im
Bereich des Großmaschineneinsatzes gibt der Rotationslaserstrahl z.B. dem
Graderfahrer das Höhennivellement im Subzentimeterbereich an. Im forstlichen
Einsatz, kommt es nicht auf die Richtungsangabe in horizontaler Ebene –auf das
Höhennivellement- an, sondern um die vertikale Richtungsanzeige.
Der Begriff
Richtlaser steht für die Kombination von vertikaler Richtungsanzeige durch
Lasertechnologie und das Eindrehen der Richtung im Zehntelgradbereich über
einen digitalen neigungskompensierten Magnetkompasssensor. Der Kompass wird
dazu genutzt, den Laserstrahl azimutal auszurichten. Bei dem Kompass handelt es
sich um einen digitalen neigungskompensierten Magnetfeldsensor, der über eine
Kompensation bzw. Korrektur verfügt und damit exakt kalibriert und justiert
werden kann. Beides, vertikal ausgerichteter Rotationslaser und Kompasssensor
werden über eine spezielle Aufnahmeplatte mit Seitenfeintrieb fest miteinander
verbunden und auf die vier Himmelsrichtungen hin ausgerichtet kalibriert.
Der Richtlaser wird auf einem höhenverstellbaren Vermessungsstativ montiert eingesetzt. Als Empfängertechnologie kommen handelsübliche Hand- und Maschinenempfänger zum Einsatz. Für den Forstmaschineneinsatz wurde eine große (90 cm Empfangsfeld) Forstspezial-Empfängerleiste entwickelt mit einem Pufferbereich von +/- 45 cm.
Bei der Fahrzeugnavigation wird die Rückengassenmitte als Projektionslinie markiert. Der Maschinenfahrer wird durch den auf der Rückegassenmitte positionierten Rotationslaser auf Kurs gehalten. Als hiebsvorbereitende Schritte ist das Markieren der Rückegasseneinstiegspunkte auf der dem Bestand gegenüberliegenden Wegeseite (Bankett) erforderlich. Der Einstiegspunkt wird mit einem Pflock versichert, der gleichzeitig Mittelpunkt des Laserstativs darstellt. In der Entwicklungszeit hat sich gezeigt, dass die farbliche Markierung eines Zielbaumes in der Gassenmitte dem Fahrer ein schnelles Rangieren in den Laserstrahl erleichtert (kann durch den Fahrer beim Einrichten des Lasers erfolgen).
Mit dem Arbeitsauftrag
und den entsprechenden Karten wird dem Unternehmer die komplette Technik
übergeben. Auf dem Harvester erfolgt die Befestigung des Maschinenempfängers
über Magnetteller. Über eine Kabelverbindung werden Empfangssignale des Lasers
auf eine Fernanzeige in der Fahrerkabine übertragen. Beides wird an die
Bordstromversorgung angebunden. Über den Versuchszeitraum hinaus hat sich
gezeigt, dass der Maschinenempfänger am sinnvollsten dort angebracht wird, wo
die Maschine die geringsten seitlichen Fahrbewegungen aufzeigt. Beim Ponsse
Beaver mit seiner starren Kabine war dies auf dem Dach der Fahrerkabine. Bei
Maschinensystemen mit drehbaren Kabinen dürfte der Maschinenempfänger auf der
Motorhaube des Maschinenwagens -nahe am Knickpunkt- optimal angebracht sein.
Das Einrichten des
Rotationslasers benötigt ein wenig Geduld. Durch die eingebaute Dämpfung
reagiert die Anzeige der Gradzahl etwas träge. Sobald dieser wichtige
Einstellungsschritt (Rückegassengradzahl auf 1/10tel Grad genau) vollzogen ist,
wird der Rotationslaser eingeschaltet. Der Fahrer kennzeichnet mit Hilfe des
mitgeführten Handempfängers einen Zielbaum im Strahl (Rückegassenmitte) und
fährt quasie in den Laserstrahl hinein.